Umgang der Polizei mit Fehlern und Kritik

Vielen in der Polizei sind diese Missstände und Risiken bekannt. Doch niemand redet offen darüber: Der ‚einfache‘ Polizeibeamte äußert sich über Dienstliches ohnehin nur unter seinesgleichen, darf auch gar nichts anders. Das mittlere Management in der Polizei hat weder die notwendigen Kenntnisse noch Interesse oder Zeit, sich um solche Fragen zu kümmern. Und führende Polizeibeamte halten Sonntagsreden. Wie z.B. Herr Ziercke, der aus dem Amt geschiedene Präsident des BKA: Der forderte häufig und plakativ, Polizei müsse „vor die Lage kommen“, oder es sei vorrangig „Tat-/Tat- bzw. Tat-/Täter-Zusammenhänge zu erkennen“ und daher brauche man den PIAV. Dass der PIAV nach aktueller Machart gar nicht dazu geeignet ist, umfassend und ohne aufwändige Recherchen solche Zusammenhänge zu erkennen, wird dabei geflissentlich übersehen. Schließlich ist man längst in Pension, wenn diese Tatsachen auch in der Öffentlichkeit auffallen.

Qualifizierte Risikonanalysen finden ebenso wenig statt, wie Ursachenforschung, warum eigentlich die Polizei in allen bisherigen Fällen weit „hinter der Lage“ war und bestehende Zusammenhänge gerade nicht erkannt hat. Das gilt ganz besonders für den Fall NSU, wo BKA und bayerisches LKA federführend an den Ermittlungen beteiligt waren. Beide Behörden setzten schon damals übrigens die damals aktuelle Version des Systems ein, das jetzt zum PIAV-Zentralsystem beim BKA gemacht wurde und von fast allen Ländern des „Rola-Blocks“ für PIAV eingesetzt wird.

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